eine unglaubliche Gewalt – eine unglaubliche Runde
ein unglaublicher Vorsprung – ein unglaublich guter Springer
unglaublich effizient – unglaublich emotional
unglaublich gute Form – unglaublich geweint
sie kann unglaublich puschen – sie ist unglaublich versiert
eine unglaubliche Kulisse – eine unglaubliche Vorfreude
eine unglaubliche Hektik – eine unglaubliche Offensivkraft
ein unglaublicher Freistoß – eine unglaubliche Parade
unfassbares Pech – ein unfassbarer Stürmer
eine unfassbare Konstanz“
(alle Zitate aus einer Olympia-Nacht – eine Auswahl)
Nebensachen I – oder über das Unwesen des Nicht-Wirklichen und Unglaublichen:
Die gleichzeitige Verneinung dessen, was als „wirklich“ behauptet wird, schließt den Verneinenden, als nicht wirklich Verneinenden, mit ein, der jedoch nicht – als Teil des Negierten – logisch gültige und sinnvolle Urteile über ein, seines falschen Sprachverständnisses geschuldeten, „nicht wirklich Seiendes“ abgeben kann. Wer also behauptet, etwas sei nicht wirklich scharf, spannend oder aufregend…oder was auch immer, redet in Wirklichkeit großen Blödsinn. Und die Übersetzung des englisch-amerikanischen „not really“ lautet in Wirklichkeit: „eigentlich nicht“ bzw. „nicht direkt“.
Diametral zu seiner sprachlichen Beschwörung kann hingegen über wahrhaft Unglaubliches immer seltener berichtet werden. Allenfalls noch zu finden ist es in sehr alten Büchern wie der Bibel, dem Koran oder den neueren religionsähnlichen Veröffentlichungen, sowie in all den Autobiografien von Politikern oder Filmstars; am wahrhaftigsten jedoch in Kriminalfilmen, wenn es an einer Stelle – wie (fast) immer – heißt: „Das müssen Sie mir glauben.“
Wer (s)einen Gott nicht liebt, muss auch dem nicht etwas antun, der ihn auch nicht liebt.