Was auch geschieht: Ob ein Auto, „scheinbar grundlos“, von der Fahrbahn abkommt oder eine Fußballmannschaft, wegen eines „unglücklichen Eigentors“, ein Spiel verliert oder aus heiterem Himmel ein Schuss fällt; es müssen Gründe gesucht und gefunden werden, um das Geschehene zu (er)klären und, wie oft zu hören ist, aus (vermeintlichen, oft jedoch nur unterstellten) Fehlern zu lernen. Aber zeigt sich denn nicht immer wieder neu, dass selbst die Vermeidung jeglicher „Fehlerquellen“ nicht dazu imstande war und ist, unerwünschte Ereignisse zu verhindern oder auch nur aufzuhalten?
Kann es also nicht sein, dass eine unbekannte Anzahl von Ereignissen, ganz im Stillen, einer Art parallelen Logik jenseits des Vordergründigen folgt, und daher all die vielen, ungeliebten Niederlagen von einem (sozusagen: hinter dem Rücken vorangehenden) allmählichen Lernprozess begleitet werden, um wenigstens, sowohl den Zweifel an der eigenen Unsterblichkeit zu akzeptieren, als auch Trost darin zu finden?
Und ermöglicht das Verlieren nicht, sozusagen ins Reine übersetzt, das Wiederaufstehen so lange zu genießen, wie es noch möglich erscheint und ist? Ja, und was wäre dann eigentlich dagegen einzuwenden, ein schlechter Verlierer zu sein, oder wenigstens sein zu wollen oder zu werden? Womöglich ginge es in der Welt sogar viel gerechter zu, wenn es ganz viele schlechte Verlierer gäbe?
Nebensachen I:
Teilnehmender Beobachter kann ich nur sein und als ein solcher gelten wollen, wenn ich zuvor schon längst beobachtender Teilnehmer geworden bin.
Nebensachen II:
Muss aufrichtiges Erzählen nicht damit beginnen, zu erklären, warum dies in Wahrheit nicht möglich ist? Muss die Beschreibung des gerade Gedachten nicht damit beginnen, zu beschreiben, dass und weshalb dies wahrheitsgemäß nicht möglich ist?