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Eines Tages werden wir uns begegnen. Wir werden uns anschauen, wir werden uns tief in den Augen liegen. Es wird so still sein, dass das Geräusch des Schluckens laut sein wird. Wir werden das nicht komisch finden, wir werden nicht belustigt sein. Wir werden so tun, als ob es dieses Mal überhaupt erst wirklich und zum ersten Mal geschieht. Wir werden uns die Lüge nicht eingestehen, dafür von der Zeit sprechen, die jetzt beginnt. Wir werden aneinander hängen.

Wir werden samstags gemeinsam einkaufen gehen. Wir werden als Paar betrachtet werden. Wir werden „wir“ zu uns sagen. Wir werden als Paar viel zuhause sein. Wir werden Freunde einladen, um ihnen unser Glück zu zeigen. Wir werden uns gegenseitig wecken, uns Kosenamen geben, die nur wir nicht peinlich finden. Wir werden einen gemeinsamen Urlaub planen.

Wir werden im Urlaub plötzlich verschiedener Meinung sein, uns streiten und uns wieder vertragen. Wir werden eifersüchtig sein oder werden. Wir werden uns kennen lernen. Wir werden uns anschreien und uns im Bett versöhnen. Wir werden weinen.

Wir werden uns geliebt haben. Wir werden uns nichts mehr zu erzählen, zu sagen oder mitzuteilen haben.

Eines Tages werden wir uns wiedersehen. Wir werden einander fragen, wie es uns geht. Wir werden älter geworden sein. Wir werden – jeder für sich – unseren Weg fortsetzen – von „uns“ wird es dann keine Spuren mehr geben.

bookmark_borderDie Bilder

Das Bild vom Finden der Bilder – die Bilder vom Finden des Bildes – das Abbild und seine Geschichte, möglicherweise beginnend beim ersten Blick ins Wasser: ich sehe, wie ich aussehe? Und gleich beim ersten Mal stimmt das Abbild nicht überein mit dem Original; der Blick in den Spiegel sieht seitenverkehrt.
Seither ist das Bild, auch als versprochene Wahrheit, eigene Realität geworden. Doch der Spiegel und all seine Fortsetzungen geben nur vor, die Wirklichkeit selbst zu zeigen. Und so ist jeder Blick und jede Ansicht diesem Irrtum unterlegen, ohne es sehr oft zu wissen.