bookmark_borderFälschungen

„Sehen Sie dazu einen Bericht von…“ (ver)spricht die Stimme der Fernseh-Moderatorin. Was dann folgt, ist immer häufiger ein unverdaulicher Bildersalat. Mit Hilfe des Schnittcomputers werden der Zug der Wolken, das Gehen und Laufen, sogar – mehr und mehr – ganze Handlungsabläufe beschleunigt. Der „Schnitt“ gehorcht dem einfältigen Marionettenspiel der Fernseh-Autoren und ihrer Gehilfen, die nicht mehr fähig sind (oder sein wollen), das eigene Marionetten-Dasein innerhalb eines Systems zu erkennen (geschweige denn: zu durchschauen), in dem alles immer schneller gehen muss, damit möglichst niemand mehr die Ruhe finden möge, nach dem Grund oder Sinn all der Veranstaltungen zu fragen, in denen die Realität als Video-Clip erscheinen soll – allenfalls beurteilbar mit: mag ich / mag ich nicht…

 

Je größer und diffuser das Pseudo-Wissen und die Halbwahrheiten tagtäglich werden, desto mehr „Hirschhausens“ und „Fröhlichs“ scheinen sich, protegiert durch TV-Sendungen, in denen sie gleich selbst für sich werben (dürfen), aufgefordert zu sehen, mit ihrem bürgerlichen Halbwissen, unter Verwendung eines dementsprechenden Halbgebildeten-Jargons (in dem alles Mögliche für „nicht wirklich, definitiv, unglaublich“ oder „spannend“… erklärt wird), ganze Bücher zu füllen. Die zeitgenössische Bestseller-Listen-„Literatur“ verdankt sich in weiten Teilen einem kybernetischen System der geschwätzigen Beliebigkeit, bezahlt von all den vielen (im sehr wahren Sinn) für dumm verkauften Lesern.

 

Müsste nicht (endlich einmal) davon erzählt werden, dass äußerst wenig von dem, was in der Realität (insbesondere jener der vielen selbsternannten „Autoren“) geschieht, erzählenswert ist?

bookmark_borderNacht-Sicht

Das Gewissen, insbesondere das gute, hat einen guten Ruf – zu Unrecht! Der politisch oder religiös motivierte Attentäter tötet genauso guten Gewissens wie diverse Staatsoberhäupter guten Gewissens töten lassen. Gewiss ist allenfalls die jederzeitige Dienstbarkeit dessen, was Gewissen genannt und atemzuggleich so getan wird, als ob jeder darunter das gleiche verstehen würde bzw. wollte.
Ohne allerletzte Gewissheit entscheide ich mich dafür, am liebsten guten Gewissens gewissenlos sein zu wollen.

 

Der „Spinner“ verdankt seine Bezeichnung einem Lebewesen, dessen Kunstfertigkeit allergrößte Bewunderung verdient. Klammer auf: Die von Friedrich Nietzsche so vehement und mit jedem Recht eines „allzu menschlichen“ Freigeists geforderte Umwertung der Werte und ihrer Ordnungen, auch und gerade in Gestalt der sie zum Ausdruck bringenden Worte, hat (nicht nur) nicht einmal begonnen; sie wird „nachhaltig“ und mit allergrößter Macht verhindert durch das Geschwätz von der Werte-Gesellschaft, vorgetragen von ihren heutigen Profiteuren aus Politik und Wirtschaft :Klammer zu.
So unbemerkt wie unwidersprochen wurde etwa aus dem Arbeiter der Arbeitnehmer, der – durchaus im Gegenteil – seine Arbeitskraft ja hergibt, während der Kapitalist (oder Fabrikbesitzer) zum Arbeitgeber umgelogen wurde, der – ebenfalls ganz im Gegenteil – die ihm angebotene Arbeitskraft zum jeweils ausgehandelten Marktpreis nimmt. Verkehrte Welt? Nein, verkehrte Werte!
„Worte muss man immer von neuem SICHTEN.“ Rahel Varnhagen (Hervorh. L. N.)

bookmark_borderNach(t)Fragen

Wenn wir die Struktur und die Kapazität unseres, mit Milliarden Neuronen vernetzt arbeitenden, Gehirns bewundern, bewundern wir es dann vielleicht auch deshalb, weil die in Millionen Jahren entwickelte Architektur und Komplexität – geradezu systemimmanent – wünscht und verhindert, seine Tätigkeit exakt und erschöpfend zu erforschen? Oder ist dies nur eine kleine, einsame Hoffnung eines dieser Milliarden Gehirne?

Was oft als Lösung bezeichnet wird, verdankt sich dem Zählbaren,  ist also Ergebnis. Jedes Ergebnis beruht auf einer Vereinbarung, deren fernste Wurzel oder Quelle das Zählen gewesen sein mag und wovon das daraus abgeleitete logische Denken bis heute er-zählt.       

Was es immer geben muss, sind also Einwände. Was einwandfrei ist (oder erscheint), kann nichts mehr beitragen zur Erkenntnis, jedenfalls vorläufig.

Kann das Leben nicht auch als Beweis dafür gelten, dass die Mehrzahl der Fragen, die es stellt, statt wahrheitsgemäß beantwortet zu werden, v.a. neue Fragen aufwirft, die…usw.?

Stell dir vor: Beliebig viele persönliche, politische und wirtschaftliche Geheimnisse der Vergangenheit und Gegenwart würden in einer Art fundamentalem „whistle-blowing“ öffentlich bekannt gemacht werden. Würde sich dann nicht zeigen, wie lächerlich (und verlogen) all die moralischen, religiösen und sonstwie „begründeten“ Maximen und Maßstäbe des menschlichen Zusammenlebens seit jeher waren und sind?
Meine Wahrnehmung: Nimm (und halte nicht unbedingt und fraglos) für wahr, was sich ereignet und geschieht.

bookmark_borderNacht-Ziele

Jedem Anfang wohnt ein Ende inne, und der Zauber existiert nur, um darüber hinweg zu täuschen. Das ist seine Aufgabe, gar sein Beruf als Zauber-Kunst, der Kunst der Täuschung, der Vorspiegelung falscher Tatsachen. Kein Künstler, der davon nichts ahnen will und wollte!
Euch wortgewaltigen und –gewandten, langen Schatten längst vergangener Zeiten vertraue ich an, dass noch genügend Geheimnsse erhalten blieben, weil es sie geben muss, um nicht ohnmächtig zu Boden zu sinken beim Anblick dessen, was weder Tageslicht noch Bühnen jeglicher Art scheut. Das Gute ist das Unwahre, das Böse auch.
Auch der Langstreckenläufer erreicht irgendwann sein Ziel, sofern er nicht vorher zusammenbricht. Langstreckenläufer ohne Ziel sind langweilig.
Der Wege Eigensinn – der eigenen Wege Sinn…
Wer (mit)bestimmen will, sollte seine Stimme erheben, statt sie abzugeben. Und wer nicht darauf warten will, „erlöst“ zu werden, möge selbst nach Lösungen suchen.
Eine Minute genügt, um täglich neu, und jedes Mal, was die Lösung angeht, vergeblich über die Grenzen des Erkenntnisvermögens nachzudenken –  vergleichbar einem Ausflug oder einem Spaziergang durch den Park, der bei jeder Wiederholung Bekanntes in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Eine noch so kleine Einheit der Lebenswelt, etwa jene von ein Paar Schuhen, führt binnen kurzer Zeit des Fragens nach ihren Daseinsgründen in die Irre des nicht mehr gedanklich Organisierbaren, obwohl sie doch – für sich – durchaus zweifellos organisiert ist.
Es wurde gemessen, dass nur etwa ein Prozent dessen, was sich innerhalb unseres Blickfelds befindet, „scharf gestellt“ werden kann. In diesem Moment bilden ca. 12 Großbuchstaben der PC-Tastatur den scharf gestellten Ausschnitt meines Blickfelds.

Zwangshandlungen, Panikattacken oder sonstige „harmlosere“ (Ver-)Störungen begleitet in irgendeiner Weise die diffuse Angst, den Überblick zu verlieren, und dass dies jeden Moment geschehen könnte, steigert die Symptomatik bis ins Unerträgliche. Dabei ist ein Überblick ja ohnehin nur annähernd und sehr begrenzt möglich; nie gelingt er ganz. Und ist nicht – unübersichtlich, hinterrücks – auch mit jener Angst der Wenigen zu rechnen, die allzu viel an Überblick der Vielen fürchten? Wie also lässt sich dennoch überblicken, was benötigt wird, um der – jederzeit angriffsbereiten – Angst so zu begegnen, dass eben nicht mehr gilt: „Angst essen Seele auf“ (R. W. Fassbinder)?

„Du bist die Aufgabe. Kein Schüler weit und breit.“ (Franz Kafka, Tagebücher) Weit und breit auch kein Lehrer, der ersatzweise befugt wäre, sie zu stellen. Also stell dich selbst dem fortgesetzten In-Frage-Stellen des Gegebenen. Nur was fraglich ist, verdient es, Aufgabe zu sein oder zu werden. So wünschenswert es ist, dass darüber ein freier Wille entscheiden möge, so wenig konnte die Frage nach den Bedingungen seiner Möglichkeit bislang beantwortet werden. Erkenne deine Aufgabe und bezweifle sie; bleibe ein Unsicherer.

Davon unberührt, jetzt gleich aufzustehen, hinauszugehen und jeden Schritt (oder wenigstens einige Schritte) als unwiederholbaren Moment und Teil eines Lebensweges zu erleben – wäre das nicht eine Befreiung?

bookmark_borderNacht-Ziele

Jedem Anfang wohnt ein Ende inne, und der Zauber existiert nur, um darüber hinweg zu täuschen. Das ist seine Aufgabe, gar sein Beruf als Zauber-Kunst, der Kunst der Täuschung, der Vorspiegelung falscher Tatsachen. Kein Künstler, der davon nichts ahnen will und wollte!     
Euch wortgewaltigen und –gewandten, langen Schatten längst vergangener Zeiten vertraue ich an, dass noch genügend Geheimnsse erhalten blieben, weil es sie geben muss, um nicht ohnmächtig zu Boden zu sinken beim Anblick dessen, was weder Tageslicht noch Bühnen jeglicher Art scheut. Das Gute ist das Unwahre, das Böse auch.
Auch der Langstreckenläufer erreicht irgendwann sein Ziel, sofern er nicht vorher zusammenbricht. Langstreckenläufer ohne Ziel sind langweilig.
Der Wege Eigensinn – der eigenen Wege Sinn…
Wer (mit)bestimmen will, sollte seine Stimme erheben, statt sie abzugeben. Und wer nicht darauf warten will, "erlöst" zu werden, möge selbst nach Lösungen suchen.

Eine Minute genügt, um täglich neu, und jedes Mal, was die Lösung angeht, vergeblich über die Grenzen des Erkenntnisvermögens nachzudenken –  vergleichbar einem Ausflug oder einem Spaziergang durch den Park, der bei jeder Wiederholung Bekanntes in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Eine noch so kleine Einheit der Lebenswelt, etwa jene von ein Paar Schuhen, führt binnen kurzer Zeit des Fragens nach ihren Daseinsgründen in die Irre des nicht mehr gedanklich Organisierbaren, obwohl sie doch – für sich – durchaus zweifellos organisiert ist.

Es wurde gemessen, dass nur etwa ein Prozent dessen, was sich innerhalb unseres Blickfelds befindet, "scharf gestellt" werden kann. In diesem Moment bilden ca. 12 Großbuchstaben der PC-Tastatur den scharf gestellten Ausschnitt meines Blickfelds. 

Zwangshandlungen, Panikattacken oder sonstige "harmlosere" (Ver-)Störungen begleitet in irgendeiner Weise die diffuse Angst, den Überblick zu verlieren, und dass dies jeden Moment geschehen könnte, steigert die Symptomatik bis ins Unerträgliche. Dabei ist ein Überblick ja ohnehin nur annähernd und sehr begrenzt möglich; nie gelingt er ganz. Und ist nicht – unübersichtlich, hinterrücks – auch mit jener Angst der Wenigen zu rechnen, die allzu viel an Überblick der Vielen fürchten? Wie also lässt sich dennoch überblicken, was benötigt wird, um der – jederzeit angriffsbereiten – Angst so zu begegnen, dass eben nicht mehr gilt: "Angst essen Seele auf" (R. W. Fassbinder)?      

"Du bist die Aufgabe. Kein Schüler weit und breit." (Franz Kafka, Tagebücher) Weit und breit auch kein Lehrer, der ersatzweise befugt wäre, sie zu stellen. Also stell dich selbst dem fortgesetzten In-Frage-Stellen des Gegebenen. Nur was fraglich ist, verdient es, Aufgabe zu sein oder zu werden. So wünschenswert es ist, dass darüber ein freier Wille entscheiden möge, so wenig konnte die Frage nach den Bedingungen seiner Möglichkeit bislang beantwortet werden. Erkenne deine Aufgabe und bezweifle sie; bleibe ein Unsicherer.

Davon unberührt, jetzt gleich aufzustehen, hinauszugehen und jeden Schritt (oder wenigstens einige Schritte) als unwiederholbaren Moment und Teil eines Lebensweges zu erleben – wäre das nicht eine Befreiung?