bookmark_borderKurzer Nacht-Einsatz

„Einsatz“ ist kein Satz; dennoch kann ein Satz ein Einsatz sein. Der Einsatz folgt anderen Gesetzen als der Satz. Die Ersetzung des Satzes durch einen anderen kann gleichzeitig richtig und falsch, nur richtig oder nur falsch sein. Was aber ist richtig, was wird als falsch bezeichnet – und was bedeutet eigentlich (in diesem Zusammenhang) „nur“? Wenn etwas oft genug behauptet wird, bekommt es nicht selten Wahrheits-Wahrscheinlichkeit, egal wie es sich tatsächlich verhalten mag.
                Wie verhält es sich aber dann, in diesem Zusammenhang, mit der Beschaffenheit dieser Aussagen? Was sagen die Sätze über sich selbst?
                Die Welt ist eine Ansammlung (un)zertrennlicher Paare, Duelle, Duette und Sätze – die Gegen-Sätze belächeln oder belauern einander, je nachdem, auch wenn sie völlig unbewiesen oder unbeweisbar „existieren“, wie z. B. das Böse oder das Gute. Was in diesen surrealen Gegenden existiert, das sind mehr oder weniger phantasievolle Vorstellungen, fehlgeleitet von dem Wunsch, etwas müsse existieren, damit wieder Klarheit herrschen möge. Und der Satz, dass „etwas seine Ordnung“ haben müsse, stimmt erst, wenn seine beiden Bedeutungen gleichzeitig aufleuchten.          
                „Damit ein Satz wahr sein kann, muss er auch falsch sein können.“ (Ludwig Wittgenstein)
Nebensachen:
                Wer munter in den Tag hinein lebt, der sieht und hört auch in ihn hinein und gelangt, fast zwangsläufig, zu einem Punkt, von dem aus er mühelos über ihn hinausgehen kann.